Donnerstag, 24. November 2011

Tour of Ruanda

Gerade läuft die Tour of Ruanda. Die Rundfahrt findet zum drittten Mal statt und führt über neun Etappen und gut 1000 Kilometer durch das Land. Eingestuft in die Kategorie 2.2 gehört es zur UCI Africa Tour.
Wer mehr wissen möchte oder das rennen verfolgen möchte, schaut hier :-)

http://en.tourofrwanda.com/

Dienstag, 22. November 2011

TdF 1907: Die ersten Wasserträger



Dieser Artikel stammt aus meiner Enzyklopädie Tour de France
Die Tour de France feierte schon den fünften Geburtstag. Das hätte sich henri Desgrnage wohl auch nicht träumen lassen, dass die Rundfahrt von Jahr zu Jahr mehr Unterstützung und Aufmerksamkeit erhielt. Neben unzähligen Fans, die im gesamten Land den Fahrern Respekt zollten, berichteten in diesem Jahr auch erstmals die großen französischen Tageszeitungen ausführlich über die Tour. Damit hatte sich die "Grande Boucle" endlich als sportliches Großereignis etabliert.
Roubaix, Metz und Belfort wurden 1907 als neue Etappenstädte begrüßt. In Metz, wo es schon 1906 eine eindrucksvolle begeisterte Demonstration der französischen Bevölkerung gab, wurde nun eine Feier veranstaltet, wie man sie sonst nur am franzsösichen Nationalfeiertag zu sehen bekam. Die ganze Stadt war in den Landesfarben geschmückt, und die Häusergiebel zierten hunderte von Fahnen. Positive Neuerung war in diesem Jahr die Einführung eines Pannenautos.
Nach dem tragischen Tod von René Pottier im Januar 1907, wurde Lucien Petit-Breton als Favotrit gehandelt. Bereits im Vorjahr hatte der kleine gebürtige Argentinier gezeigt, dass er ein heißer Anwärter auf den Gesamtsieg war. Am Start konnten die Organisatoren einen richtigen Paradiesvogel empfangen, der den Radsport nachhaltig prägen sollte. Der Adlige Henri Pépin de Gontaud wurde vom Tourfieber infiziert und hatte den Traum, die Rundfahrt zu gewinnen. Nun war er allerdings kein Radprofi...Er engagierte sich kurzerhand zwei, später dann drei Fahrer, die ihn während dem Rennen unterstützen sollten. Und das taten sie auch einsatzfreudig. Sie schoben ihren "Kapitän", holtem ihm frisches Wasser und stärkten ihn auch Mental. Trotz ihren unermüdlichen Einsatzes reichte es bei Pépin aber nicht zum Gesamtsieg. Er gab vollkommen erschöpft nach der fünften Etappe auf. Mit seinem Fahrerengagement allerdings waren bei der Tour de France die ersten Domestiken im Einsatz, die es ab sofort regelmäßig zu sehen gab und die für ein team unersetzbare Begleiter wurden.
Einzigartig in der Tourgeschichte war die zweite Etappe, bei der es mit Louis Trousselier und Émile Georget zwei Tagessiegr gab. Georget, der nach der achten Etappe bereits fünf Tagessieg verzeichnen konnte, lag schon mächtig weit vorne, als er vom Pech eingeholt wurde. Auf der neunten Etappe stürzte er an der Kontrollstelle in Auch so schwer, dass sein Rad einem Schrotthaufen glich. Er lieh sich daraufhin das Gefährt von seinem Kollegen Gonzagne Privat und setze sein Rennen fort. Das Regelment sagte allerdings, dass jeder Fahrer vom Start bis zum Ziel mit demselben Rad fahren musste - Georget kassierte für dieses "Vergehen" so viele Strafpunkte, dass selbst ein weiterer Etappenerfolg ihm nicht mehr helfen konnte. Durch den Sturz hatte er die Tour verloren, denn auch der dritte Platz im Endklassemnet war kein Trost für ihn.
Lucien Petit-Breton, der auf der neunten Etappe seinen ersten Tageserfolg feierte, kam nach einer 250 Kilometer langen Solofahrt (und das mit Plattfuß!!) in Bayonne ins Ziel udn wurde lautstark bejubelt. Nach Georgets Sturz übernahm er die Gesamtführung und ließ sich den Sieg am Ende nicht mehr nehmen.
Als neu zu bezwingener Berg konnte 1907 der Col de Porte begrüßt werden.

Montag, 14. November 2011

PORTRÄT Dario Stäuble



Dario Stäuble aus Gansingen absolviert gerade seine erste Saison als Radquer-Elite-Fahrer. Am Wochenende hat er die Solothurner Quer-und Bike-Cup-Serie gewonnen und beim internationalen Radquer in Hittnau belegte er den 21. Rang. Gute Ergebnisse um in der Elite-Klasse Fuß zu fassen.

Dario Stäuble kam mit acht Jahren zum Radsport. Der örtliche Veloclub, RV Gansingen, suchte motivierte Kids zum Rennradfahren und ein Kollege Darios schleppte ihn einfach mal mit zum Training. Er begann auf dem Rennvelo und wechselte dann später ins Radquer. Mit dem Gewinn der Schweizer Junioren-Meisterschaft 2009 unterstrich Dario seine Ambitionen, einmal an der Spitze mitzufahren. Ein mutiges Unterfangen, wenn man bedenkt, dass es eine Sportart ist, die gerade erst ein langsames Comeback erlebt. „Radquer ist einfach abwechslungsreich. Da musst du in einer Stunde alles geben. 3-4 Stunden auf der Straße zu fahren, das ist mir einfach zu langweilig“ erklärt Dario seine Motivation. Radcross ist nichts für Schönwetterradler. Die Saison findet im Winter statt, es ist kalt und es ist nass. „Natürlich ist es schwer, sich da manchmal zu motivieren, wenn man trainieren will und draußen sind gerade mal fünf Grad und es regnet“ sagt Stäuble. „Einmal in der Woche sitze ich auf dem Radquer-Velo, ansonsten trainiere ich auf der Strasse, aber das muss eben so sein. Und zum regenerieren geht es dann zur Massage oder in die Therme.“
Für ein normales Sozialleben bleibt dem 20-Jährigen nicht viel Zeit. Vormittags arbeitet er als Metallbauzeichner und nach dem Mittagessen fängt der Trainingsalltag an. Manchmal, wenn in der Firma viel zu tun ist, dann muss Dario auch am Abend noch zurück in die Firma. Die Wochenenden sind in der Saison mit Wettkämpfen ausgebucht, da heißt es dann in der knappen Freizeit: Einfach mal die Beine hochlegen!
Unterstützt wird Stäuble von seiner Familie und Freunden. Als er sich entschloss, seine Konzentration komplett dem Radquersport zu widmen, musste der Verein betreuungstechnisch passen. Zu hoch war der Aufwand für den Straßenradsport während der Sommermonate. Sein Vater und sein Onkel waren die ersten aus dem Stäuble-Clan, die Dario während der Rennen betreuten. Schnell gesellten sich weitere Familienmitglieder dazu und heute kann er sich glücklich schätzen, auf einen gut organisierten Betreuerstab zu blicken. „Aber der Druck ist auch größer, wenn deine halbe Familie beim Rennen anwesend ist“ erklärt Dario schmunzelnd. „Bei einem Rennen mit Tausenden Zuschauern, da fährt man eben einfach mit und wird angefeuert. Wenn ich aber Rennen fahre, wo ich weiß, dass viele Bekannte und Freunde anwesend sind, dann bin ich schon aufgeregt und besonders Motiviert eine super Leistung abzurufen.“
In dieser Saison fährt Dario mit etwas weniger Druck seine Rennen. Es gilt erst Mal Fuß zu fassen in der Eliteklasse. Dafür ist er während der Radquer-Saison nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Frankreich, Deutschland und natürlich in Belgien beim Superprestige unterwegs. Ein ganz besonderes Leckerli hat Dario aber für seine Gönner und Fans parat: Nach jedem Rennen gibt es bei Ihm am Bus selbstgebackenen Kuchen. Ein Dankeschön für alle, die ihn an jedem Wochenende unterstützen.
Sein Ziel ist es, bei den Schweizer Meisterschaften in die Top-Five.