Donnerstag, 16. Dezember 2010

TOUR-PORTRÄT: Phil Andersen

Als Sohn einer Australierein und eines Briten kam Phil Anderson im Frühjahr 1958 zur Welt. 1980 begann Andersen seine Profikarriere beim Rennstall Peugeot, für den er drei Jahre im Sattel saß. 1981 nahm er erstmals an der Tour de France teil. Nach dem Mannschaftszeitfahren der fünften Etappe schlüpfte er sogar für einen Tag ins Gelbe Trikot.
1982 machte er es noch besser und trug das Jesey des Führenden gleich zehn Tage. Zudem gewann er seine erste Touretappe. Er war damit der erste Australier udn damit Nichteuropäer, der das Gelber Trikot trug. Bis 1987 nahm der Australier jährlich an der Tour de France teil, dann machte er ein Jahr Pause und kehrte 1989 zurücj ins Peloton. Bis 1994, gleichzeitig seinem letzten Profijahr fuhr er bei der Tour de France mit. Bei seinen 13 Teilnahmen erreichte er zudem auch den Zielort Paris.
Phil Andersen war ein starker Allrounder, dre nur kleine Schwächen im Hochgebirge besaß.
Sein erstes Rennen absolvierte Andersen 19-jährig in Kanada. Ein Jahr später führte sein Weg nach Paris, wo er erstmals regelmäßig und gezielt trainierte.
Auch heute ist Phil Andersen dem Radsport treu geblieben. In Australien bietet er Hobbyradlern reisen zur den Pässen der Tour de France oder des Giro d'Italia an. Zudem ist er Repräsentant der Tour Down Under, die sich mittlerweile im internationalen Rennkalender Anfang Januar etabliert hat.

Freitag, 10. Dezember 2010

Radcross, Cyclocross, Radquer oder Querfeldein?

Wer im Winter auf Radsportentzug ist, der sollte unbedingt mal ein Radcross-Rennen besuchen. Oder ein Querfeldein-, ein Radquer- oder auch ein Cyclocross-Rennen. Es ist alles die selbe Sportart…
In den letzten Jahren hat Radsross an Bedeutung gewonnen, dem Sport ist es aber noch lange nicht gerecht. Es ist einfach grandios zum Zuschauen, wenn sich die Sportler bei eisigen Temperaturen, im Schneematsch oder Dauerregen total einsauen und im tiefen Matsch um den Sieg kämpfen.
Die Geschichte des Radcross-Sports begann Ende des 19. Jh. in Frankreich. Daniel Gousseaux, französischer Soldat, fuhr jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit. Im Winter über Stock und Stein, unbefestigte Straßen und über Felder. Später war er Generalsekretär der französischen Radsportunion. Vor allem in der Schweiz sieht man heute häufig Militär-Rennen vor den eigentlichen Wettkämpfen. Hierbei fahren zumeist Männer in Tarnanzügen auf nostalgischen Ein-Gang-Rädern über den Parcours. Eine schweißtreibende Angelegenheit, die für die Zuschauer jedes Mal schön anzusehen ist…
Erste nationale Meisterschaften gab es in Frankreich bereits 1902. Acht Jahre später wurde auch in Belgiern der Radcross-Champion gekürt und die Schweiz folgte 1912.
1924 wurde dann das erste internationale Rennen in einem Wald bei Paris ausgetragen. „Le Critérium International de Cross Country Cyclo Pédestre“ war bis 1949 fester Bestandteil im Wettkampfkalender. Abgelöst wurde das Rennen von der Weltmeisterschaft, die seit 1950 ausgetragen wird. Erster Sieger war der auch vom Straßenradsport bekannte Bretone Jean Robic. Er war zudem der erste Tour-de-France-Sieger nach dem Zweiten Weltkrieg.
Der Belger Erik de Vlaeminck ist mit sieben Titeln Rekordweltmeister. Rolf Wolfshohl, Renato Longo und Erwin Vervecken sind weitere erfolgreiche Crosser. In der Schweiz ist vor allem der 5-malige Cross-Weltmeister Albert Zweifel bekannt. Seinetwegen wurde die Schweiz in den 1970er Jahren das Mekka der Cyclocrosser. Im Sommer widmete sich Zweifel dem Straßenradsport und ist bis heute mit 16 Teilnahmen der Rekordteilnehmer der Tour de Suisse.
Aus deutscher Sicht sind aktuell Hanka Kupfernagel und Phillip Walsleben echte Crosshelden.
Das Rad im Cyclocross unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum von einem gewöhnlichen Rennrad. Bei näherer Betrachtung sieht man den Unterschied der Reifen, die breiter sind als beim Rennrad und über gutes Profil verfügen. Zudem hat ein Crossrad auch Bremsen am Oberlenker, sowie manchmal Schutzbleche. Die Firmen Alan und Vitus waren bis in die 1990er Jahre die einzigen, die Crossräder in größerer Stückzahl herstellten. Mittlerweile bieten alle namhaften Radhersteller Crossräder in unterschiedlicher Ausstattung an.
Wer Lust hat, ein Crossrennen zu besuchen, findet auf www.Radquer.ch und www.cyclocross.de alle Termine für die Schweiz und Deutschland. Am Sonntag den 12.12. findet der Große Preis von Wetzikon in der Schweiz statt. Mehr Infos www.radquerwetzikon.ch.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Die Radsportakademie

Bad Wildbad ist eine idyllische Kurstadt im nördlichen Schwarzwald. Die Landschaft ist wunderbar zum Radfahren und der im Jahr 2000 eröffnete Bikepark zieht zahlreiche junge Besucher an. Seit 2003 ist auch die Radsportakademie in Bad Wildbad beheimatet. Aufgebaut von Heinz Betz und Gregor Braun, zwei alten Haudegen aus dem Profiradsport. Ihr Motto: Mitmachen statt Vormachen. Frei von Zwängen mit Gleichgesinnten die Freude an der Bewegung teilen. Ein Erlebnis, bei dem es nur Gewinner geben kann.
Betz und Braun fuhren in den 1970er und 1980er Jahren hauptsächlich auf der Bahn. Betz beendete seine Laufbahn 1986, als er sich beim Bremer 6-Tage-Rennen einen komplizierten Beckenbruch zuzog. Braun beendete seine Karriere 1984. Seine Ausbeute: 3-facher Weltmeister in der Einer-Verfolgung, doppelter Olmypiasieger, 11-facher Sieger 6-Tage-Rennen. Zudem startete er 1982 bei der Tour de France, trug 1981 das Rosa Trikot des Giro d’Italia und gewann 1983 eine Etappe.
Während Anfangs der Pharmakonzern STADA der Namensgeber der Akademie war, wurde sie 2003 eigenständig. Betz und Braun übernahmen, mit ihnen Charlotte Schwarz, zuständig für die Vermarktung. Mit Leidenschaft und Einsatz haben Sie ein Zentrum geschaffen, in dem der Spaß am Fahrradfahren vermittelt wird. Unterstützt werden sie von ehemaligen und aktiven Radprofis. Das Angebot ist reichhaltig wie eine gute Menükarte.
Ob Rennrad oder Mountainbike, in individuellen Workshops, auf Radreisen oder bei Freizeitsport-Events, das Ziel ist immer das selbe: Wissen vermitteln, Fitness erhöhen, Spaß haben. Die Radsportakademie möchte Ansprechpartner für alle begeisterungsfähigen Radsportler sein. Egal ob Hobbyradler, Nachwuchstalente oder ambitionierte Jedermänner.

Mehr Infos:
www.radsportakademie.de

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Von der Idee zum ersten Rennen: TOUR DE FRANCE

Nachfolgend ein Artikel aus meiner "Enzyklopädie Tour de France".Anfang der 1980er Jahre entwickelte sich zwischen England und Frankreich eine regelrechte Radsport-Rivalität. Während die Engländer richtige Rekordmänner waren, die Gewaltleistungen (Zeitfahrweltrekorde etc.) auf dem Rad vollbrachten, hatten die Franzosen auf den hiesigen Landstraßen ihr Stärken. Sie waren auf Schnelligkeit besser eingestellt als auf Ausdauer.
Als 1891 die erste Städtetour Paris-Bordeaux gestartet wurde, und mit Georges-Pilkinton Mills ein Engländer gewann, machte dies die Franzosen noch wütender. Ihr eigener Favorit Joseph Jiel-Laval kam erst als Fünfter in Bordeaux an...
Als in Amerika der Radrennfahrer Winter plante, mit seinem Rad einmal um sein Land zu fahren, hielten ihn viele Menschen für verrückt. Winter verschob also seinen Start. Im entfernten Frankreich hatte der Rennfahrer Joyeux von diesem Vorhaben gehört und dachte sich: Wenn der nicht fährt, dann fahr halt ich!
Gesagt, geplant, getan. Anfang Mai 1885 startete Joyeux alleine in Paris an der Porte Maillot zu diesem wahnsinnigen Vorhaben. Nur er gegen Wetter, Zeit, Land und Berge. Seine Reise sollte ihn in den nächsten Wochen von Paris über Dieppe, Lille, Verdun, Vesoul, Cannes, Marseille, Toulouse, Evreux, Nantes, Versailles udnd zwei weitere Orte wieder an den Startplatz zurück bringen.
Am fünften Tag wütete ein Unwetter über die Region, in der Joyeux unterwegs war. Er pausierte und dachte daran sein Vorhaben aufzugeben, zu hart waren die äußeren Umstände. Kein Geringerer als Henri Desgrange überredete ihn, wieder auf sein Rad zu steigen udn seine Tour zu beenden. Ebenso versprch er Joyeux für die Zeitung "L'Auto", für die er arbeitete, über seine Tour zu berichten.Dadurch erfuhr die Bevölkerung, welch ein verrückter Landsmann auf ihren Straßen unterwegs war. Als er nach gut drei Wochen am 30. Mai wieder in Paris ankam, waren die Straßen gesäumt von Menschen, die dem mutigen Helden zujubelten und ihn damit willkommen hießen. Ebenso jubelnd stand Henri Desgrange am Ziel.
Erst acht Jahre später wurde Desgrange in einer Zwickmühle die Idee von seinem Mitarbeiter Geo Lefèvre unterbreitet, aus diesem verrückten Vorhaben ein echtes Rennen zu machen. Desgrange war mittlerweile seit 1900 Direktor der "L'Auto" und musste gegen die schwindene Leserschaft kämpfen. Sein Konkurrenzblatt "Le Velo" klaute ihm die Abonnenten, indem es immer neue Rennen organisierte. So wurde z.B. das Prestigerennen Paris-Bordeauc oder Paris-Roubaix von ihnen ausgerichtet. Desgrange brauchte also ein richtig gutes Zugpferd, um seine Zeitung zu retten.
Die Empörung war nach der Bekanntgabe erst Mal groß und auch die erste Ankündigung in seiner Zeitung brachte ihm nur den Missmut der Leserschaft ein. Desgrange aber beharrte auf der Idee und war von dem Erfolg des Rennens überzeugt. Wo laut geschiren wird, da gibt es auch Interesse, dachte er sich.
Und ebenso kam es. Die Menschen kamen zahlreich an die Strecke und Desgranges Zeitschrift bekam einen ordentlichen Leserschub.