Montag, 26. Juli 2010

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Nein. Ich bin nicht verschollen. Weggeschwemmt am Tourmalet durch nächtliche Gewitter hätte durchaus sein können, aber ich hab allem getrotzt! Nach einigen tagen ohne Strom, und so vielen Ereignissen bin ich also wieder gut in Brugg gelandet. Gestern hat mich mein weg von Perigeux nach Brugg geführt. Das war eine lange Fahrt, fast 1200 Kilometer...
Die erste nacht in einem richtigen bett liegt hinter mir und irgendwie vermisse ich die frische Luft, und vor allem die Weite über mir. Den Sternenhimmel, die Sonne, den Regen.
Die letzte Woche habe ich fast immer mit denselben Menschen verbracht und dadurch hat sich wirklich eine tolle Clique entwickelt. ich hab gearbeitet, wenig geschlafen und unendlich viel erlebt. das muss erstmal alles verarbeitet werden. Wie immer, wenn man vier Wochen im Tourtroß unterwegs war. der Tagesablauf ist so anders wie zu hause, dasses immer eine zeitlang benötigt, endlich wieder anzukommen.
Ganz plötzlich ist alles zu Ende. Als ich vorgestern aus Bordeaux weg gefahren bin, da war ich schon arg traurig. Normalerweise bewegen sich im Tourtroß um die 5000 Fahrzeuge. Das bedeutet, das man immer irgendwelche akkreditierten Fahrzeuge sieht, weil ja die Tour in der Region ist. Als ich am Samstag wegfuhr, da habe ich kein Auto mehr gesehen. Man fühlt sich dann immer fast ein wenig einsam und alleine. Natürlich kann man versuchen alles auch wiederzugeben, aber ist es nicht so, das wenn man es nicht selber erlebt hat, es schon schwer ist, es anderen mitzuteilen? Den letzten Tag habe ich an der Strecke des Zeitfahrens verbracht. Wir, mein Begleittroß und ich, hatten uns einen hnetten Platz zum Zelten ausgesucht. 400 Meter abseits der Strecke neben einem Weinfeld. Als der Besitzer uns erspähte, sein Name ist Jean-Claude, da zeigte sich einmal mehr die französische Herzlichkeit während der Tour de France. Er überschüttete uns regelrecht mit Wein (vom Feld, neben dem wir gecampt haben). Es gab frisches wasser, Strom und die Frage, wann wir am nächsten Morgen Kaffee möchten. Der Platz neben dem haus von jean-Claude war besser als jeder 5-Sterne Camping. Jean-Claude gesellte sich dann nachts auch noch zu uns, wir sangen, wir redeten. In welcher Sprache auch immer. Das war wirklich wundervbar.
An der Zeitfahrstrecke gaben wir dann alles, und ich würde wetten, das bei uns die beste Stimmung überhaupt war. Die jeweiligen gendarmen, die die Fahrer begleiteten wussten dann schon, das sie bei uns immer eine Laola bekamen und hatten wirklich Spaß an diesem Tag. Die Fahrer wurden lautstark angefeuert. Jeder einzelne bei seinem Vornamen. Ich denke, auch ihnen hat es gefallen!
Alberto hat also gewonnen, zumindest die Tour. Wir waren ja alle für Andy. Und wir haben wirklich alles getan, um ihn zu unterstützen. Vielleicht reicht es im nächsten Jahr...
Ich packe nun aus, und komme erstmal an. Dann gibt es noch Bilder. Und dieser Blog wird weiterhin betrieben. Nicht täglich, aber sicherlich immer öfter. Und ich werde versuchen, ihn in Englisch fortzuführen. Das übt und alle anderen von außerhalb können so auch Anteil daran haben!